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  • Die Qual der Wahl - 29.9.2019

Die Qual der Wahl - 29.9.2019

  

Aus politischer Sicht waren die letzten Monate in Österreich turbulent. Ein Skandal jagte den nächsten – negative Schlagzeilen füllten die Medien. In diesen Zeiten stellt sich für uns Christen die Frage: Wie gehen wir damit um?

 Wenn wir das Leben Jesu betrachten, stellen wir fest, dass sich sein Leben nicht in erster Linie um Politik drehte. Ihm war das persönliche Leben jedes einzelnen Menschen das Wichtigste. Kritisiert hat er in erster Linie religiöse Anführer – in deren Leben es an Anstand, Gottes- und Nächstenliebe mangelte. Zu den römischen Regierenden, die, wie wir aus geschichtlichen Quellen wissen, in keinster Weise Vorbilder waren, nahm er kaum Stellung. Nur als er gefragt wurde, wie er es denn mit den Steuern hielt, kam von ihm eine eindeutige Antwort: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.“ (Mt 22,21) Ähnlich fordert uns Paulus auf für die Regierung zu beten. (1. Tim 2,2) Unsere Aufgabe, aus biblischer Sicht, in dieser kurzen Weltzeit ist es nicht, das System zu stürzen – dies geht aus einigen Bibelstellen hervor. Stattdessen können wir generell eine dienende und vorbildhafte Haltung einnehmen und der „Stadt Bestes suchen.“ (Jer 29,7)

 Wie kann dies nun aussehen? Biografien von Christen, die sich in Gesellschaft und Politik engagierten und anderen Menschen in dieser Weise dienten, sind unterschiedlich. Manche konnten durch extrem positive Impulse und eine dienende Haltung, wie beispielsweise, William Wilberforce, den Sklavenhandel im britischen Reich beenden. Bemühungen wie diese erfordern großes Durchhaltevermögen und einige Christen sind daran zerbrochen. Ich bin selbst schon länger politisch aktiv und ich kenne zu einem Teil beide Seiten dieser Medaille. Politik kann genauso gut ein Götze in unserem Leben werden und uns von der bewussten Nachfolge abhalten. Dennoch soll es unser Gebet und Bestreben sein, durch die Regierenden - und wir leben in einem verhältnismäßigen sehr freien, demokratischen und wundervollen Land - „ein ruhiges Leben zu führen“. (1. Tim 2,2) Dies ist Gottes Wille und wir können am 29. September entscheiden, wie die Rahmenbedingungen dafür am ehesten hergestellt werden, dass Christus unter die Menschen kommen kann. Welche Politiker/innen können dies am besten umsetzen? Fragen die sich um Religionsfreiheit, Lebenswürde, soziale Gerechtigkeit, positives Leistungsdenken – auch das Verhältnis zu Israel – drehen, sollten wir in unsere Entscheidung miteinbeziehen. Egal wie die Wahl ausgeht – wir wollen weiterbeten und unsere Politiker/innen nicht verleumden!

 Markus A.